Wish

Länge:
95 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 8 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Kinostart:
30.11.2023
Regie:
Chris Buck, Fawn Veerasunthorn
Darsteller:
-
Genre:
Animation , Abenteuer , Musikfilm , Fantasy , Komödie
Land:
USA, 2023

Mit Gründung der Walt Disney Animations Studios, damals unter dem Namen Disney Brothers Cartoon Studio, nahm 1923 eine unglaubliche Erfolgsgeschichte ihren Anfang. Trick- und Animationsfilme wie „Schneewittchen und die sieben Zwerge“, „Peter Pan“, „Das Dschungelbuch“, „Der König der Löwen“, „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ und „Zoomania“ eroberten ein weltweites Publikum und gelten heute teilweise als Klassiker der Kinogeschichte. Zum 100-jähriges Jubiläum erscheint mit „Wish“ ein Musical-Abenteuer, das zwar viele Anspielungen auf die Disney-Geschichte bereithält, leider aber vergisst, worauf es wirklich ankommt: echte Leinwandmagie zu erzeugen.


Wovon der neue Disney-Film „Wish“ handelt:


Die 17-jährige Asha ist völlig aus dem Häuschen. Immerhin hat sie die Chance, einen Job bei Magnifico, dem allseits verehrten König des Inselstaates Rosas, zu ergattern. Das Vorstellungsgespräch läuft jedoch ernüchternd ab. Als die Teenagerin den Herrscher auf seine magischen Fähigkeiten und die in blauen Kugeln verwahrten Wünsche seiner Untertanen anspricht, zeigt er sein wahres Gesicht. Für die Bitten seiner Bürger*innen interessiert er sich kein bisschen. Wichtig ist ihm nur, wie er seine Macht und seine Beliebtheit erhalten kann. Enttäuscht sucht Asha, die unbedingt einen Traum ihres Großvaters erfüllen möchte, daraufhin kosmische Hilfe. Zu ihrer eigenen Überraschung fällt tatsächlich ein kleiner, leuchtender Stern mit Zauberkräften vom Himmel. Magnifico ist darüber natürlich alles andere als begeistert ...


Warum „Wish“ viele Wünsche offen lässt:


Zum Jubiläum haben sich die Macher*innen rund um das Regiegespann Chris Buck und Fawn Veerasunthorn etwas Tolles überlegt. Visuell erstrahlt „Wish“ nämlich in einer Mischung aus dem Wasserfarbenlook früherer Zeichentrickwerke und dem Animationsstil des Computerzeitalters. Die leuchtend-detailreichen Bilder sind dann auch die größte Stärke des Filmmusicals. Ein Aber folgt jedoch auf dem Fuß. Denn auch wenn alles schön anzuschauen ist und das Wort Magie gefühlt in jedem fünften Satz auftaucht, fehlt Ashas Geschichte ausgerechnet der Zauber. Ohne pfiffige Wendungen oder große Gefühlsmomente steuert das Geschehen auf sein Ende zu, während uns mehrere kitschige Kalenderweisheiten um die Ohren fliegen. Die Protagonistin soll eine mutige, emanzipierte Heldin sein. Eine aufregende Entwicklung macht sie allerdings nicht durch, ist zu flach gezeichnet, um lange in Erinnerung zu bleiben. Das gleiche Problem bei Magnifico: Auch der Bösewicht kommt aus der Klischeekiste nicht heraus, steigert sich wie so viele andere Kinoschurk*innen, wild mit den Augen rollend, in seinen Wahn hinein. Eine Vollkatastrophe ist „Wish“ jedoch schon wegen seiner gelungenen Optik nicht. Zum runden Geburtstag hätte sich Disney aber definitiv mit einem etwas originelleren Film beschenken können.

Christopher Diekhaus